Bio-Baumwolle Steckbrief – Was Du über Bio-Baumwolle wissen musst
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Wie wir in unserem Blogartikel CO₂ durch Kleidung bereits gelernt haben, produziert Bio-Baumwolle weniger CO2 als herkömmliche Baumwolle. Doch wie wird Bio-Baumwolle überhaupt angebaut, verarbeitet oder gepflegt? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um den wichtigsten Baustein unserer Kleidung.
Wie wird Bio-Baumwolle hergestellt?
Bio-Baumwolle wird kontrolliert biologisch unter fairen Arbeitsbedingungen angebaut. Sie wächst ganz natürlich – ohne synthetische Pestizide oder Kunstdünger. Fruchtwechsel, Mischkulturen und Kompost stärken den Boden und schützen die Umwelt.
Anders als bei konventioneller Baumwolle wird Bio-Baumwolle nicht maschinell, sondern von Hand geerntet. Das schützt die empfindlichen Fasern und sorgt für bessere Qualität. Die geernteten Pflanzenfasern der Baumwollkapseln werden von restlichen Samen und Kapselresten getrennt. Dieser Vorgang heißt "Entkörnung". Anschließend werden die Fasern zu Garn versponnen und dann zu Stoffen gewebt oder gestrickt.
Die Herstellung von Bio-Baumwolle ist zwar aufwändiger, dafür aber deutlich umweltfreundlicher und sozialer als die Herstellung herkömmlicher Baumwolle. Weniger Wasserverbrauch, keine Chemiebehandlung und faire Arbeitsbedingungen – was wollen wir mehr?

Und was unterscheidet Bio-Baumwolle jetzt von normaler Baumwolle?
Baumwolle ist nicht gleich Baumwolle. Der wesentliche Unterschied zwischen Bio- und normaler Baumwolle liegt im Anbau – und genau dort wird's spannend.
Bio-Baumwolle wächst unter deutlich besseren Anbaubedingungen. Sie wird ohne synthetische Pestizide, ohne chemische Düngemittel und komplett ohne Gentechnik behandelt. Stattdessen nutzen Bio-Bauern natürliche Methoden wie Fruchtfolge, organische Dünger und den Einsatz von Mischkulturen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Menschen, die auf den Feldern arbeiten.
Normale Baumwolle – also konventionelle Baumwolle – hat mit nachhaltigem Anbau eher wenig zu tun. Hier kommen häufig Pestizide, chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie genetisch verändertes Saatgut zum Einsatz. Das belastet Böden und kann gleichzeitig gesundheitliche Folgen für Arbeiter und Arbeiterinnen haben.
Wenn du also auf nachhaltige Kleidung achtest und Wert auf faire und umweltfreundliche Mode legst, ist Bio-Baumwolle immer die bessere Wahl.
Eigenschaften und Vorteile von Bio-Baumwolle
Die Eigenschaften und Vorteile von Bio-Baumwolle sind kaum zu übersehen. Sie zeigt schnell, was sie kann – und das nicht nur optisch, sondern auch auf der Haut und hinter den Kulissen.
Bio-Baumwolle ist:
- Weich & Hautfreundlich – ideal für empfindliche Haut
- Atmungsaktiv & Saugfähig
- Robust & Langlebig
- Natürlich & Unbehandelt
- Nachhaltig, Umweltfreundlich & Sozial Verantwortungsvoll
Wie erkenne ich Bio-Baumwolle?
Um Bio-Baumwolle direkt zu erkennen, gibt es ein paar ziemlich verlässliche Siegel, die du bestimmt schonmal irgendwo gesehen hast.
Global Organic Textile Standards (GOTS)
Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist der weltweit führende Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Er garantiert nicht nur, dass die Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau stammt, sondern prüft auch soziale Kriterien entlang der gesamten Lieferkette.
Hier geht's zu GOTS: https://global-standard.org/
Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN)
Das Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) ist noch ein wenig strenger als das GOTS. IVN-zertifizierte Kleidung besteht zu 100% aus Bio-Baumwolle und auch die ökologischen und sozialen Standards sind extrem hoch.
Hier geht's zu IVN: https://naturtextil.de/
Fairtrade Cotton
Das Siegel “Fairtrade Cotton” steht in erster Linie für soziale Gerechtigkeit und damit für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung. Fairtrade Cotton-Produkte müssen nicht unbedingt bio sein, da sich das Siegel hauptsächlich für sozialverträgliche Lebensbedingungen für Baumwoll-Bauern einsetzt. Trotzdem fördert das Sozialsiegel die ökologische Landwirtschaft, um soziale Gerechtigkeit zu sichern.
Hier geht's zu Fairtrade Cotton : https://www.fairtrade.net/de-de.html
Fair Wear Foundation
Die Fair Wear Foundation ist kein klassisches Bio-Siegel. Sie ist eine Organisation, die sich für faire Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion einsetzt. Die Fair Wear Foundation trägt durch ihre sozialen und arbeitsrechtlichen Standards dazu bei, den Arbeitsalltag in Textilproduktionen weltweit zu verbessern.
Hier geht's zu Fair Wear: https://www.fairwear.org/
Nachhaltigkeit bei .stumpf
Wir bei .stumpf verwenden ausschließlich Baumwolle, die aus nachhaltigem Anbau stammt – ganz ohne Gentechnik und Pestizide. Aktuell tragen unsere Produkte noch kein offizielles Siegel wie GOTS oder IVN, da die Zertifizierungen für ein junges Start-Up mit hohen Kosten verbunden sind. Beim Kauf unserer Ware auf dem Großmarkt, achten wir darauf, dass die Kleidung offizielle Siegel besitzt. Da es entlang unserer Produktionskette jedoch Beteiligte gibt, die kein Siegel haben, verkaufen wir unsere Kleidung auch ohne offizielles Siegel, obwohl sie diesen Standard grundsätzlich hat. Sobald es wirtschaftlich möglich ist, verfolgen wir das Ziel, nachhaltige Siegel einzuführen, da wir davon überzeugt sind, dass glaubwürdige Standards wichtig sind. Bis dahin setzen wir auf volle Offenheit und eine faire Produktion entlang der Lieferkette. Wenn du Fragen zu Herkunft und Materialien hast, schreib uns. Jederzeit.
Fazit: Wie Labels Vertrauen schaffen
Nachhaltige Textilsiegel geben uns Orientierung und schaffen Vertrauen. Doch neben den verlässlichen und durchaus wichtigen Gütesiegeln lohnt es sich gerade bei kleineren Modelabels auch weiter in ihre Entstehungsgeschichte und ihre Vision einzutauchen. Denn hinter diesen Marken stehen – wie bei .stumpf auch – oft Menschen, die mit Leidenschaft und Transparenz neue Wege gehen. Wer sich mit der Geschichte eines Labels auseinandersetzt, trifft nicht nur eine Kaufentscheidung, sondern unterstützt bewusst auch eine Vision, die über das Produkt hinausgeht. So kann Konsum gleichzeitig zu einer Investition in die Werte werden, die uns wichtig sind.