CO₂ durch Kleidung

Zu Beginn schmeißen wir ein bisschen mit Zahlen um uns, um Dir die Relevanz dieses Themas zu verdeutlichen. Wenn Du direkt zu unserem Fazit gelangen willst, klick hier (link zum Fazit einbauen)


Der durchschnittliche CO₂-Fußabdruck eines Deutschen beträgt 12,5 Tonnen CO₂ pro Jahr. Das entspricht ca. 50.000 km Fahrt in einem Diesel-Auto. Um das natürliche Gleichgewicht nicht zu zerstören und damit den Treibhauseffekt zu verstärken,  dürften wir pro Kopf nicht mehr als 2 Tonnen CO₂ pro Jahr emittieren.


In unserem durchschnittlichen ökologischen Fußabdruck stehen 3 % CO₂ durch Kleidung zu Buche. Im globalen Rahmen entstehen so 4 Milliarden Tonnen CO₂-Äquivalente durch die globale Bekleidungsindustrie. Das entspricht 8,5% der globalen CO₂-Äquivalente und ist damit mehr als der internationale Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Kaum zu glauben - ist aber wahr.


Die Einheit “CO₂-Äquivalente” ist eine Vereinheitlichung des Klimaeinflusses sämtlicher anfallender Treibhausgase in einem Produktionszyklus.

Wie viel CO₂ produziert ein T-Shirt? 

Ein Baumwoll-T-Shirt aus 220 g Baumwolle erzeugt im Laufe seines Lebens 11 kg CO₂. In Lebensmittel umgerechnet entspricht das 55 kg Kartoffeln, 30 Kilo Tomaten oder 3,5 kg Hühnerfleisch. 


Die unterschiedlichen Bereiche hat Dir Polarstern-Energie gut veranschaulicht:

CO2 pro T-Shirt

 

Quelle: https://www.polarstern-energie.de/magazin/artikel/so-viel-energie-steckt-in-einem-t-shirt-wirklich/


Die Gebrauchsphase beinhaltet dabei 55 Wäschen und macht den größten Teil aus. Im Rahmen von fast fashion ist der Durchschnittswert von 55 Wäschen jedoch ein wohlwollend geschätzter Wert. In der Realität sind es häufig meist weniger. Um die Produktion zusammenfassen lässt sich der Baumwollanbau mit der Herstellung verbinden. Demnach fallen 40 % des CO₂ an, bis das T-Shirt fertig ist. 


Bei einem Shirt aus Polyester erhöht sich der Wert auf durchschnittlich 15 kg pro T-Shirt.

Wie viel CO₂ fällt bei einem Hoodie an? 

Studien zu den CO₂-Werten eines Hoodies sind wesentlich schwerer zu finden, als für T-Shirts. 

Unser oversized stone washed Hoodie wiegt in 2XL ca. 880 g. Anhand der T-Shirt-Werte haben wir einen ungefähren Wert von 30 kg CO₂ im Lebenszyklus unseres Hoodies berechnet. Dieser hält bei entsprechender Pflege jedoch deutlich mehr als 55 Wäschen durch.  

Was kann ich tun, um weniger CO₂ zu verbrauchen? 

Das sind ganz schön krasse Zahlen, wenn wir uns überlegen wie viele Kilogramm Treibhausgase wir in unseren Kleiderschränken hängen haben. 

Umso wichtiger ist es, dass wir uns unseren Konsum bewusster machen. Viel zu häufig kaufen wir Dinge und auch Klamotten zu denen wir keinen Bezug haben und die am Ende in der Ecke landen bzw. im Schrank einstauben. Kaufen wir günstig, kaufen wir häufig doppelt und dreifach. 

Ein billiges T-Shirt läuft ein, verzieht sich und fühlt sich schnell nicht mehr gut an. In Folge dessen kommt ein neues Shirt - dann noch eins - dann noch eins. Das ist weder für deinen Geldbeutel nachhaltig, noch für die Umwelt. 

Wählst Du ein T-Shirt von hoher Qualität aus schwerem, festem Stoff, der im besten Fall vorgewaschen ist, bist Du auf dem besten Weg deinen Kleiderschrank nachhaltig zu entschlacken. 

Die CO₂-Emissionen pro T-Shirt steigen dadurch zwar sowohl in der Produktion - durch den schwereren Stoff - als auch in der Gebrauchsphase - durch mehr Wäschen. Jedoch wird dank der wesentlich längeren Haltbarkeit CO₂ eingespart und Ressourcen geschont.


Produziert Bio-Baumwolle weniger CO₂ als herkömmliche?

Kurz und knapp: Ja. Da bei dem Anbau biologischer Baumwolle der Einsatz von Pestiziden und anorganischen Düngemitteln verboten ist, sinkt der CO₂-Wert von Bio-Baumwolle um 46%. 

Ganz nebenbei sinkt durch den Anbau von Bio-Baumwolle die Wasserverschmutzung. Hier ist der Unterschied wesentlich gravierender. Mit 98 % weniger Verschmutzung des Grundwassers wird die Natur nachhaltig geschützt. 


Die Anbaumenge von Bio-Baumwolle ist zur Zeit jedoch nicht im großen Rahmen skalierbar. Das Produkt, das meistens von kleinbäuerlichen Betrieben kommt, wird in einer Fruchtfolge nicht das ganze Jahr angebaut. Sollte dieser Schritt von der Permakultur zu einer Monokultur gegangen werden, wie bei der herkömmlichen Baumwolle, würden CO₂-Ausstoß und Grundwasserverschmutzung zunehmen und der Ertrag pro Fläche kleiner sein als bei der herkömmlichen Variante. 
Auch hier hilft nur der Weg über einen gesunden Konsum. 








Quellen: https://textileexchange.org/wp-content/uploads/2021/09/OC-SAT-Summary-of-Findings.pdf

https://ejir.de/wp-content/uploads/2020/07/FEMNET-Factsheet-Klima.pdf

https://waterfootprint.org/media/downloads/Assessm_water_footprint_cotton_India.pdf

https://www.polarstern-energie.de/magazin/artikel/so-viel-energie-steckt-in-einem-t-shirt-wirklich/

 

Bildquelle: Titelbild:https://archive.ellenmacarthurfoundation.org/assets/images/Deep-Dives/Fashion-Co2Graph-Infographic-2000px.jpg